CAFA Art Museum und CAFA Campus

Heute mittag machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg, um einen befreundeten Designer zu treffen, der eine Professur am Designinstitut der CAFA (Central Academy of Fina Arts) hat. Leider verpassten wir uns am vereinbarten Treffpunkt, da er sein Smartphone zu Hause gelassen hatte. (Eine Woche später hatten wir dann mehr Glück.) Trotzdem hatte ich Gelegenheit, den Campus der Akademie und das angeschlossene CAFA Art Museum in der Huajiadi Nan Straße im Nordosten Pekings zu besichtigen.

img_2493

Das Museum bereits 1953 wurde an anderer Stelle gegründet. Im März 2008 zog die 13.000 Werke umfassende Sammlung in den futuristischen Neubau auf dem Gelände der CAFA um. Architektonisch passt sich der leicht gedreht-gekrümmte Körper mit seiner Fassade aus anthrazitfarbenen Schieferplatten perfekt in den Stil der umliegenden Gebäude des Campus ein.

„Arata Isozaki’s art museum … is a warm, rounded shell hiding an active, skylit interior. Its design, materials, composition, siting – its entire architecture – seem complete, the work of an artist who has mastered his media.“ ( New Museums in China, Clare Jacobsen)

Das Museum hat eine Ausstellungsfläche von fast 6.000 qm auf vier Stockwerken. Es gibt mehrere Auditorien, eine Caféteria, freies WLAN und modernste digitale Infrastruktur.

img_2445

Außer Austellungen zu der digitalen Zukunft (in Zusammenarbeit mit dem hessischen Kultusministerium!) haben mich vor allem die Werke des japanischen Fotografen Hiroji Kubota und die Werkschau aus der Pariser Studienzeit (ca. 1900) des chinesischen Künstlers Qin Xuanfu fasziniert.

Auch der anschließende Spaziergang über den auslaufenden Campus der Akademie bei schönstem Herbstwetter hat mich begeistert. Auffallend die vielen phantasievollen Metallskulpturen, die aus Schrott gefertigt wurden. In der unmittelbaren Umgebung der Akademie gibt es vor einigen Restaurants und Geschäften weitere Schrottskulpturen – meist riesige roboter- oder transformerartige Wesen.

Hier einige Impressionen …

你们好! – ein Abend mit Michael Rother

Der Autor vor dem Eingang des Clubs
Der Autor vor dem Eingang des Clubs

Mein jüngster Kollege, gerade mal 22 Jahre alt, hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass Michael Rother in der Stadt gastiert. Da er jedoch den Namen englisch aussprach: majkəl rɔθər, hatte ich erst einmal keine Ahnung wen er meinte. Dann dämmerte mir, dass er das Hamburger Elektronikmusik-Urgestein (Flammende Herzen) meint, das zu einem Konzert nach Peking in den Yugong Yishan Club kommt. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!

Der Name des Clubs kommt von der alten chinesischen Sage Yugong, der Berge versetzt. Das Werk, das Yugong zu Lebzeiten nicht schaffen könne, würden seine Kinder und Kindeskinder vollenden. Die Götter waren von seiner Willenskraft so beeindruckt, dass sie ihm die Arbeit erleichterten …

Eingang zum Yugong Yishan: Der Club liegt an der Zhang Zizhong Straße am Rande der ehemaligen Residenz der Hejing Prinzessin. Das Foto habe ich am Tag nach dem Konzert gemacht, wo ich den dahinterliegenden Yuantie Shizi Hutong und das ehemalige Regierungsgebäude von Duan Qirui besuchte …
Eingang zum Yugong Yishan: Der Club liegt an der Zhang Zizhong Straße am Rande der ehemaligen Residenz der Hejing Prinzessin. Das Foto habe ich am Tag nach dem Konzert gemacht, wo ich den dahinterliegenden Yuantie Shizi Hutong und das ehemalige Regierungsgebäude von Duan Qirui besuchte …

Ich kam gegen 21:30 Uhr mit meinem Fahrrad an. Der Eintritt an diesem Abend stolze ¥200 (etwa €30). Die Namen der Vorgruppen habe ich nicht mitbekommen. Ziemlich wilde elektronische Rhythmen. Etwa 300 Besucher füllten den Konzertsaal, der auch irgendwo in Europa hätte sein können: dunkel, schwarze Wände, alles etwas heruntergekommen, gerade an der Grenze zu schäbig. Auch die Besucher  sicher alle unter 30, hätte man in jedem anderen Club auf der Welt in der gleichen Mischung antreffen können. Die Bar hatte alles an internationalen harten Getränken zu bieten, bis hin zu „Jägermeister“. Ich  bestellte eine Flasche Guinness zu ¥40. Auch preislich internationales Niveau.

img_2392
Die Herrentoilette im Yugong Yishan hatte zuerst kein Licht, aber als es dann funktionierte, zeigte sich die ganze Pracht, einschließlich eines großes Spiegels auf dem mit Backpro-Technik wandernde Anzeigen eingeblendet wurden …

Michael Rother begrüßte das Publikum mit den einzigen beiden chinesischen Worten, die er kann: „Nimen hao!“ – was soviel bedeutet wie „Ihr seid gut!“, eine sehr geläufige Begrüßung. Als er mit Bassmann und Schlagzeuger zusammen loslegte, vibrierte die Luft. So einen dichten Klangteppich habe ich lange nicht mehr erlebt. Die äußert präzise gespielten Stücke gaben mir das Gefühl auf der Musik schwimmen zu können. Verzückt und mit geschlossenen Augen hatte ich mitunter das Gefühl etwas vom Boden abzuheben. Auch meinem chinesischen Freund gefiel es ausgesprochen gut. Die Chinesen sind in ihrem Enthusiasmus meist gebremster als wir. Nicht alle applaudieren, die meisten auch nur kurz. Wenige wippen mit, keiner tanzt.

img_2378
Michael Rother mit seiner Band am 28. Oktober 2016 im Yugong Yishan Club, Peking

Die Musikstücke eine Auswahl aktueller und historischer Titel (Sonnenrad). Das Publikum forderte zwei Zugaben und belohnte mit reichlich Applaus. Nach dem Konzert hatte ich während der Signierstunde eine Gelegenheit ihm kurz „Hallo“ zusagen und mich als alten Fan zu outen: „Mir hat es sehr gut gefallen. Ich hab‘ deine Sachen bereits 1976 gehört. Wahrscheinlich war ich heute Abend der älteste hier.“ „Ja, außer mir!“

michael_rother_video_preview
Videoclips Michael Rother, Yugong Yishan 28.10.2016 (Quicktime, 15 MB, 6:08 min)

Leider habe ich hier keinen Zugang zu YouTube und die chinesischen Videostreaming- Dienste sind alle auf chinesisch. Deshalb hier ein winziger Streifen meiner Mitschnitte, der aber einen guten Eindruck von der Atmosphäre gibt.

Long March Exhibition

According to Xinhua there was a convention yesterday to commemorate the 80th anniversary of the victory of the Long March at the Great Hall of the People. Without knowing of this event my son wanted to visit the Beijing Military Museum today, like he used to do with his grandfather in previous years. To his great disappointment the main exhibition site with all the interesting warfare machinery exhibts was closed due to renovation. Instead we had to queue in front of a side entrance with hundreds of people waiting for passing the security. They all fumbled with their ID cards, while we were getting nervous not having our passport swith us. To our big surprise we were handed an entry ticket without even taking notice of our missing ID. Also we seemed to be the only foreigners (waiguoren) here: What an honour! So we entered the exhibition hall full of exhibits glorifying the victorious Red Army. There was even a group of youngsters reciting spontaneously the Chinese oath of allegiance hanging on the wall. The roundtrip took us not more than half an hour, because we were unable to dig into details due to our lack of language skills. But it was an exhibition visit with big visual and emotional impact.

img_2220First at home when researching background material on the internet we realized that we happend to be in the middle of a great Chinese National event: The opening of the Memorial Exhibition of the 80th Anniversary of the Victory of the Long March. As a youth in the middle of the 1970ies we had a maoist geography teacher in Germany who wanted to teach us all about Red China. She gave me a MC with the „Long March Symphony“ a very dramatic piece which was about the first music which I associated with China. You can listen to it on Tudou.

Some impressions form the exhibition

Hinter der Großen Brandmauer

Ich muss jetzt mal eine Lanze für das chinesische Internet brechen. Nachdem man sich daran gewöhnt hat, dass Facebook, Google und Co. hier nicht funktionieren, findet man schnell neue Wege online zu sein. Hinter der Great Firewall ist mehr los als man meinem möchte, wenn man chinesische Internetdienste von Deutschland aus ansteuert.

Grundsätzlich ist es so, dass alles was man auf der anderen Seite der Great Firewall adressiert entweder sehr langsam lädt, gar nicht lädt oder nicht verfügbar ist. Das gilt in beide Richtungen. Die zensurierende Filterung der chinesischen Behörden ist sowohl IP basiert als auch inhaltlich über entsprechende Suchbegriffe gesteuert.

Man hat natürlich auch hier die Möglichkeit über VPN Server einen direkteren Zugang zu erreichen. In der Praxis ist das jedoch selten förderlich, da die Leistung unvorhersehbar ist. Neulich habe ich es erlabt, dass den ganzen Vormittag über viele deutsche Seiten nicht zu erreichen waren. Dann plötzlich ging alles wieder wie geschmiert …

Eine Lücke in der Great Firewall: für wenige Minuten ist Google Deutschland erreichbar …(Bildschirmfoto 2016-10-12 um 16.31.44)
Eine Lücke in der Great Firewall: für wenige Minuten ist Google Deutschland erreichbar …(Bildschirmfoto 2016-10-12 um 16.31.44)

Zufällig hatte ich dann die deutsche Google-Seite angewählt und für wenige Minuten gab es eine „Öffnung“ in der ich sogar Google-Suche benutzen konnte. Ich nehme an, dass dieses Loch in der Great Firewall entstand, weil gerade die Filter neu gesetzt wurden. Mein Sohn berichtete auch, dass bei einigen Diensten nur die neuesten Versionen blockiert werden, ältere jedoch funktionieren. Also Trial and Error …

Die Helden hier heißen WeChat und Baidu aber auch Bing und Sohu. Von Google funktionieren immerhin die Übersetzungsdienste, teilweise so gut, dass mit der Kamera-Funktion der Translation-App sogar Übersetzungen in Echtzeit möglich sind. So werden während einer Präsentation die englischsprachigen Beamer-Folien von den Teilnehmern auf ihren Smartphones simultan in Chinesisch übersetzt. Verblüffend!

Fast alle Chinesen haben ein Smartphone, sehr viele ein PingGuo – sprich Apple, also iPhone 5, 6 oder sogar 7. Und alle nutzen die Social Media App WeChat. Sie hat einen Funktionsumfang, der weit über WhatsApp hinausgeht und auch Bezahldienste einschließt: An der Supermarktkasse wird einfach der WeChat QR-Code direkt vom Bildschirm gescannt.

Heute Abend wollte ich meinen Jungs (16 und 11 Jahre alt) die Musik meiner Jugend vorstellen, musste jedoch einsehen, dass ich Billy Joel nicht auf meiner Festplatte habe. Jedoch hat Baidu eine tolle Musik-Plattform, auf der sich auch fast alle westliche Musik finden und spielen lässt. Benutzt man die Übersetzungsfunktion von Baidu, wird die Seite – auch für den des Chinesischen Unkundigen – soweit verständlich, dass man sich prima orientieren kann.

Baidu Music Playlist mit Karaoke-Funktion …
Baidu Music Playlist mit Karaoke-Funktion …

Schnell sind die Titel auf einer Playlist zusammen gestellt. Sie werden dann in voller Länge abgespielt – dabei werden die Songtexte synchron im Karaoke-Stil angezeigt. Ich bin begeistert. Allerdings meine Jungs weniger von meinem Musikgeschmack. Als ich zum dritten Mal sage: „So, den Song müsst ihr aber schon mal gehört haben …“ entgegnet der Älteste genervt: „Das ist Musik, die man vor der Wende gehört hat, sowas kenn ich nicht!“

Am 28. Oktober ist übrigens das Hamburger Elektronikmusik-Urgestein Michael Rother hier in Peking im Club Yugong Yishan zu Gast. Ich werde da sein!

Im Park des Sonnengottes

Von meinem Fenster im 21. Stock eines Apartmenthauses an der Jianguomenwaidajie – etwa „Große Äußere Staatsgründungsstraße“ – im Bezirk Chaoyang, blicke ich direkt nach Norden auf eine grüne Oase: Das alte Diplomatenviertel, wo sich heute u.a. die Botschaften von Österreich, Kuba, Singapur und Rumänien befinden. Gleich dahinter, keine 10 Fußminuten entfernt, liegt der Ritan-Park, den ich nicht nur morgens zum Laufen, sondern auch für einen Mittagsspaziergang aufsuche.

Die Tempelanlage „Tan Wei“ im Zentrum des Parks wurde bereits 1530 durch einen Ming-Kaiser errichtet. Zum Frühlingsanfang opferte man dem Sonnengott. Die angrenzende Umgebung ist heute ein öffentlicher Park mit riesigen Pappeln, Gingkos, Robinien, Akazien und anderen Mimosenartigen, Ahorn, Tujen, Kiefern mit platanenartiger Rinde – sowie eine große Anzahl bis zu 300 Jahre alter Zypressen. Auch Bäume mit Kaki-Früchten, Camelienbüsche, Buchsbaumhecken – und natürlich Bambuspflanzungen. Auf den nur etwa 20 Hektar schlängeln sich unzählige Wege und Pfade, von denen einige aus Natursteinornamenten bestehen. Es gibt Seen auf denen Lotusblumen wachsen, künstliche Felsen mit Grotten und Wasserfällen, auf Hügeln kleine Pavillons. Überall laden Bänke aus Stein oder Holz zum Verweilen ein. Zwischen Rasenflächen sind kunstvoll arrangierte und geformte Blumenrabatten angelegt. Rechtzeitig zum Natonalfeiertag am 1. Oktober wurde der gesamte Park aufwändig herausgeputzt.

Die Menschen der Nachbarschaft nutzen den Park von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Auf einem 1500 m langen Rundkurs sind morgens nicht nur Jogger unterwegs, sondern auch aktive Spaziergänger – manche gehen sogar rückwärts! Die Menschen hier bewegen sich gern, Frühsport jeder Art ist angesagt: Ob Seilspringen, Hula-Hoop, Übungen an Fitnessgeräten, Tanzen in Gruppen zu mitgebrachter Musik, Badminton – sehr beliebt ist auch Jianzi (Federfußball). Und es gibt zwei Kletterwände! Neben den bekannteren typisch chinesischen Disziplinen wie Tai Qi und Qi Gong, gibt es auch Menschen, die Bäume für ihre Übungen benutzen: Sie lehnen sich dagegen, drücken, reiben, ziehen und strecken. Den Bäumen scheint das wenig auszumachen.

Hauptsächlich ältere Menschen spielen Karten, Schach und andere Brettspiele, lesen ein Buch oder unterhalten sich miteinander. In der Mittagspause wird der Park von Geschäftsleuten aufgesucht, um für ein paar Minuten der Großstadthektik zu entfliehen. An Wochenenden und Feiertagen kommen Familien mit ihren Kindern; picknicken, spielen, malen, machen Seifenblasen, fangen Goldfische oder drehen ein paar Runden in den Fahrgeschäften des kleinen Vergnügungsparks. Neben einigen Kiosken gibt es in der Periferie des Parks auch eine handvoll recht guter Restaurants.

Ein Besuch in Cao Chang Di

img_2016Eine Kollegin hatte mich zur Finissage von Martin Wehmers Ausstellung „Neighborship in Wang Jing Park“ in der Ying Gallery eingeladen. Obwohl ich eigentlich nicht auf diese Art von großformatig-pastöser Malerei stehe, war ich zu neugierig und wollte die Gelegenheit nutzen, und das Kunstareal von Cao Chang Di (chinesisch für Grasland) kennen lernen. Da sich die Luftverschmutzung etwas gelegt, hatte nahm ich das Fahrrad und brauchte gute 90 Minuten zu dem Areal, das im Kreuzungsbereich des Airport-Expressways und 5.Ring liegt. Ähnlich wie in der – nicht weit entfernten – berühmten 798 Art Zone, ist das ehemalige Dorf seit 2000 zu einem Zentrum der internationalen Kunstszene geworden – wohl auch weil Ai Wei Wei hier bis vor Kurzem seine Studios betrieben hat.

img_2045
Martin Wehmer erklärt Entstehungsweise und Hintergründe seiner Bilder

Da ich – trotz einigen Suchens in der Gegend und Befragens von Anliegener – recht früh ankam, hatte ich reichlich Gelegenheit mich mit dem Künstler zu unterhalten, der sich viel Zeit nahm, mir nicht nur die Gemälde, sondern auch die Umstände seines Schaffens in Peking zu erläutern. Besonders interessant waren seine Kommentare zu einzelnen Werken, die inhaltlich aktuelle oder historische, gesellschaftliche oder politische Umstände auf irritierend unterschwellige Art kommentieren. Die Bilder fand ich dann allesamt wegen ihrer grafischen Ausdruckskraft und Eigenständigkeit ganz großartig.

img_2023
Finissage der Ausstellung „Neighbourship in Wang Jing Park“ in der Ying Gallery, Cao Chang Di

Die Kunstszene hat sich in China in den letzten Jahren sehr verändert; vor allem, weil Chinesen über sehr viel Geld verfügen, das auch in Kunst investiert wird. Im Gegensatz zur europäischen Kunstszene sind die Kunstsammler und -investoren viel jünger. Auch findet keine so starke Abgrenzung der Genres statt, wie es in der Alten Welt – vor allem in Deutschland – immer noch üblich ist.

Blog with Smog

This year the smog season started earlier than usual; I heard from people living here. Maybe because of the late high temperatures in September. Then the northern winds are not coming with its blue skies typical for the beginning of October. On it’s worse the haze is so dense that you don’t have a view of more then a few hundred meters.

smog_compare
Beijing old diplomatic quarter and Ritan Park: above on October 14th 10 a.m., below on September 19th, 7 p.m.

On wednesday you could also smell a hint of smoke from the farmers burning their fields outside Beijing. Yesterday even a short walk from my apartment just around the block felt uneasy. I dropped my morning round in the nearby Ritan Park. The throat irritation was not imagination any longer. Many people around me are coughing and almost every tenth person I meet in the city wears a respiratory protection mask.

A young German friend wear respiratory potection mask in national colours. You find all kind of mask designs these days
A young friend wearing a respiratory protection mask in German national colours. You find all kinds of mask designs these days

The American Embassy provides an hourly air quality status. The highest reading was during the night from Thursday to Friday:  PM 2.5; 282*, AQI 332**

At this pollution level the AQI table warns: „Serious aggravation of heart or lung disease and premature mortality in persons with cardiopulmonary disease and the elderly; serious risk of respiratory effects in general population. Everyone should avoid all physical activity outdoors; people with heart or lung disease, older adults, and children should remain indoors and keep activity levels low.“***

* PM 2.5 indicates the concentration (micrograms per cubic meter, µg/m3) of particulates less than 2.5 micrometers in diameter (PM 2.5)
** AQI (Air Quality Index) This US American index is different from the Air Pollution Index (API) used in China
*** All warnings refer to a prolonged or heavy outdoor exertion of 24 hours. So – I presume – a short walk will not be hazardous.

Mit der U-Bahn zu den Ming-Gräbern

Obwohl ich Peking bereits seit 1991 besuche, habe ich bislang eines der wichtigsten touristischen Highlights irgendwie verpasst: die Grabanlage der Ming-Kaiser, auch bekannt als Shisanling 十三陵 (Dreizehn Gräber). Ming-Kaiser Yongle – der auch die Verbotene Stadt in Peking bauen ließ – wählte 1409 dieses etwa 80 Quadratkilometer große Areal, südlich schützender Bergketten, als idealen Ort für die Bestattung seiner selbst und 12 nachfolgenden Kaisern der Ming-Dynastie. Seit 2003 sind die Ming-Gräber Weltkulturerbe.

Da ich am Nachmittag arbeiten muss, mache ich mich bereits um sieben Uhr früh auf den Weg. Die U-Bahnstation Jianguomen ist nur 10 Fußminuten entfernt. Mit der Linie 2 fahre ich bis Xizhimen, steige in die Linie 13 nach Xi’erqi und dort in die erst 2015 fertiggestellte Changping Linie um. Nach gut 90 Minuten Fahrzeit befinde ich mich etwa 50 km vom Zentrum Pekings entfernt in der Pampa wieder. Wirklich, denn der Bahnhof von Shisanling ist hochmodern, hat vier Ausgänge, ist jedoch überhaupt noch nicht an bereits vorhandene Infrastruktur angeschlossen.

Panoramabild der Bahnsteige am 2015 fertiggestellten U-Bahnhof Shisanling
Panoramabild der Bahnsteige des 2015 fertiggestellten U-Bahnhofs Shisanling

Auf der anderen Seite eines Mauerdurchbruchs betrete ich die Welt des ruralen Chinas: schmutzige Gassen, eingeschossige Bauten, kleine Handwerks- und Industriebetriebe, Obstplantagen und Gärten und überall viel achtlos entsorgter Müll. Trotzdem für den Touristen sehr pittoresk. Sofort werde ich von Einheimischen umringt, die mir ihre Dienste als Taxifahrer anbieten. Ich möchte lieber zu Fuß gehen. Zwar zeigt mir mein Navi hier nur leere beige und graue Flächen, jedoch vermute ich, dass die Gräber in nördlicher Richtung liegen. Auf dem Weg überhole ich einige andere Chinesen, die offensichtlich das gleiche Ziel haben.

An einer großen Kreuzung dann wieder Taxiangebote: 30 Yuan wollen sie haben. Ich gehe stur weiter und entdecke auf einem Richtungsschild einen Hinweis im internationalen Braun für Sehenswürdigkeiten: 十三陵 Also liege ich richtig! Da ich noch gar nichts gefrühstückt habe, kaufe ich am Straßenstand einer Obstbäuerin einen riesigen rosa Apfel – sehr knackig, saftig, sehr süß. Es ist jetzt kurz nach 9 Uhr. Ich bin seit dem Bahnhof sicherlich 3 km gelaufen, als ich auf einer Anhöhe das Rote Tor erblicke, wo die Grabanlage beginnt.

Orientierungskarte des Weges der Seelen (Sacred Way) in Shisanling
Orientierungskarte des Weges der Seelen (Sacred Way) in Shisanling. Zum Vergrößern klicken

Von hier sind es nur noch einige hundert Meter bis zum Eingang der Anlage am Südtor (Divine Merit and Sage Virtue Stele Pavilion) des Weges der Seelen – auch Heiliger Weg genannt. Ab hier bezahlt man Eintritt. Der Weg der Seelen kostet 30 Yuan, die gesamte Anlage 165 Yuan. Heute aber nur der Weg der Seelen, der sich fast gerade etwa 3 km bis zum Nordtor (Dragon-Phoenix Gate) hinzieht und von Trauerweiden und paarig angeordneten riesigen Steinfiguren gesäumt ist, die Tiere und menschliche Figuren darstellen. Ich schaffe es fast bis zum Nordtor, als ich mich zur Umkehr entschließe.

Panoramabild des Wegs der Seelen, in Richtung des Drachen-Phönix Tors in Shisanling
Panoramabild des Wegs der Seelen, in Richtung des Drachen-Phönix Tors in Shisanling

Auf dem Rückweg bekomme ich Hunger und esse die beiden mitgebrachten Brötchen aus Ölblätterteig. Einfacher, günstiger und besser kann man kaum frühstücken. Jetzt kommen mir Horden von Touristen entgegen, auf der Straße st dichter Verkehr. Erstaunlich viele Radfahrer unterwegs: Touren- und Rennräder. Alle fahren mit Helm. Gegen 11 Uhr bin ich wieder an der U-Bahnstation. Hier steigen nur wenige Fahrgäste ein. Viele junge, wenig alte – das fällt einem überall ins Auge. Alle freundlich und gesittet, meist gut gekleidet. Je weiter wir Richtung Stadt kommen, desto voller wird es. Zum Glück habe ich einen Sitzplatz.

Der Zug ist durchgegehend – ohne Trennung zwischen den Waggons – geschätzte 150 Meter lang und kann sicher bis zu 1000 Fahrgäste aufnehmen. Auf der Changping Linie fahren die Züge mit bis zu 100 km/h. U-Bahn fahren in Peking ist großartig: sauber, sicher, schnell, pünktlich, gut ausgeschildert, modernste Technik und vor allem sehr erschwinglich. Für kurze Fahrten werden 3 Yuan, für meine lange Fahrt insgesamt 16 Yuan (etwa 2 Euro) von der Netzkarte abgebucht. Das riesige Netz ist mit 16 Linien ausgebaut: Die ersten beiden Linien der Pekinger U-Bahn gab es bereits 1969. Ab 2002 wurde dann jedes Jahr eine weitere Linie hinzugefügt!

At the Hairdresser

Tonight my son and I were looking for a hairdresser. Like in the US you can spot the barber shops or hairdressers by their turning tubes which are either with red, blue and white spiral tubes or black and white checkered. There is one in the first floor of our apartment building. It looks way too posh for my taste, surely also overpriced. Anotherone down a sidestreet offered a haircut for a bit over the average estimated price.

The other night we had spotted a very small place in an dark alley were a woman was doing the hair for another lady. She smiled nicely to us when we passed by. This place we searched successfully. She offered us a haircut including washing for a fifth of the price the other shop had asked. As it turned out, her service was not only very reasonably priced, but very personal and professional at the same time.