Heute mittag machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg, um einen befreundeten Designer zu treffen, der eine Professur am Designinstitut der CAFA (Central Academy of Fina Arts) hat. Leider verpassten wir uns am vereinbarten Treffpunkt, da er sein Smartphone zu Hause gelassen hatte. (Eine Woche später hatten wir dann mehr Glück.) Trotzdem hatte ich Gelegenheit, den Campus der Akademie und das angeschlossene CAFA Art Museum in der Huajiadi Nan Straße im Nordosten Pekings zu besichtigen.
Das Museum bereits 1953 wurde an anderer Stelle gegründet. Im März 2008 zog die 13.000 Werke umfassende Sammlung in den futuristischen Neubau auf dem Gelände der CAFA um. Architektonisch passt sich der leicht gedreht-gekrümmte Körper mit seiner Fassade aus anthrazitfarbenen Schieferplatten perfekt in den Stil der umliegenden Gebäude des Campus ein.
„Arata Isozaki’s art museum … is a warm, rounded shell hiding an active, skylit interior. Its design, materials, composition, siting – its entire architecture – seem complete, the work of an artist who has mastered his media.“ ( New Museums in China, Clare Jacobsen)
Das Museum hat eine Ausstellungsfläche von fast 6.000 qm auf vier Stockwerken. Es gibt mehrere Auditorien, eine Caféteria, freies WLAN und modernste digitale Infrastruktur.
Außer Austellungen zu der digitalen Zukunft (in Zusammenarbeit mit dem hessischen Kultusministerium!) haben mich vor allem die Werke des japanischen Fotografen Hiroji Kubota und die Werkschau aus der Pariser Studienzeit (ca. 1900) des chinesischen Künstlers Qin Xuanfu fasziniert.
Auch der anschließende Spaziergang über den auslaufenden Campus der Akademie bei schönstem Herbstwetter hat mich begeistert. Auffallend die vielen phantasievollen Metallskulpturen, die aus Schrott gefertigt wurden. In der unmittelbaren Umgebung der Akademie gibt es vor einigen Restaurants und Geschäften weitere Schrottskulpturen – meist riesige roboter- oder transformerartige Wesen.
Hier einige Impressionen …