
Die in ost-westlicher Richtung verlaufende zehnspurige Hauptverkehrsachse Pekings war heute seit den frühen Morgenstunden für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Grund hierfür, die Anreise der verschiedenen Delegationsteilnehmer des „One Belt One Road Forum 2017“ (OBRF 2017), das hier vom 14. bis 15. Mai stattfindet. Zum Laufen im Ritan-Park musste ich, wie viele andere Fußgänger und Zweiradfahrer, kilometerweite Umwege in Kauf nehmen. Selbst die Querung der Straße durch die Unterführungen war an vielen Stellen untersagt.
Das Aufgebot der Sicherheitskräfte formiert sich bereits seit Tagen: Neben Polizei und Verkehrsordnern auch Militär und viele blau-orange gekleidete Trupps freiwilliger Veranstaltungshelfer. Tausende von Eventbannern säumen die Straßen, die Blumenbeete blühen üppig, durch die Stadt weht Rosenduft. Im Dreiminutentakt preschen dann die Konvois schwarzer Linousinen über den glatten Asphalt; jeweils 3 bis 5 Fahrzeuge, gefolgt von einem Bus für die übrigen Delegationsteilnehmer eines Landes. Auch der russische Präsident Putin wird erwartet. Kanzlerin Merkel hat Energieministerin Brigitte Zypries entsandt.
Ich kann nur verdeckt fotografieren. An einer mit massivem Aufgebot bewachten Kreuzung, an der zwar Fernsehen- und Pressefotografen zugelassen sind, werde ich von einem Offiziellen mit „No photos!“ scharf darauf hingewiesen. Trotzdem gelingen einige Schnappschüsse. Gegen 8:30 Uhr zischen dann die letzten Konvois vorüber. Die Straße wird wieder für den allgemeinen Verkehr freigegeben.