Nein, hier gibt es gleich falsche Hunderter. Nun sind 100¥ ja nicht mehr als ca. 13€, jedoch ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn an der Kasse beim Bezahlen die angebotene Banknote abgelehnt wird. So mir heute passiert. Der 100¥-Schein wurde von der Kassiererin mehrfach durch einen Kontrollapparat geschickt und mir dann mit einem Kopfschütteln zurück gegeben. Ich kann leider nicht mehr nachvollziehen, wo ich diesen Schein bekommen habe.

In meinem Apartment machte ich mich dann gleich ans Werk, den Schein mit anderen seiner Art zu vergleichen und siehe da, es zeigten sich bei näherer Betrachtung haufenweise Unterschiede …
Merkmale der Fälschung:
1. silberner Sicherheitsstreifen an anderer Position
2. silberner Sicherheitsstreifen unterbrochen, nur im Gegenlicht erkennbar
3. grüne Zahl 100 unten links ohne Hologrameffekt
4. kontrastreicheres Druckbild mit Schwäche in den hellen Bereichen
5. anderes Druckbild im Staatssiegel oben links, nur in 60-facher Vergrößerung erkennbar





Gleich an einem der ersten Tage hatte ich bereits Tuchfühlung mit „Blüten“. Ich wollte jemanden in einem nahegelegenen Hotel besuchen. Mit dem Fahrrad wäre ich 20 Minuten unterwegs gewesen, nur hatte ich das Fahrrad noch nicht geholt. Also Taxi. Der keine 30 Jahre alte Fahrer schaute sich die Adresse auf der Karte meines Smartphone – mit chinesischen Zeichen – an und rief einen Fahrpreis von 80 Yuan auf.
Allein das hätte mich schon stutzig machen sollen: dass er kein Taxameter hatte. Da ich die Preise jedoch ungefähr kannte hielt ich mit 20 Yuan dagegen. Wir einigten uns auf 30. Er fuhr los – hielt jedoch bereits nach wenigen Metern wieder an, drehte sich um und sagte: „Show me your money!“. Wie bitte … traut er meiner Bonität nicht? Ich holte einige kleine Scheine heraus. Er nahm meinen Zwanziger in die Hand, verzog den Mund und ließ ihn mit der Bemerkung „No good money“ fallen. Dann gab ich ihm einen Fünfziger. Auch den wollte er nicht. Er griff nach links in ein Fach in seiner Tür und holte einen Fächer nagelneuer Scheine hervor mit den Worten: „This good money!“
Langsam dämmerte mir, dass er mich für seine Geldwäsche benutzen wollte. Ich sollte ihm einen meiner „guten“ Hunderter geben, auf den er mir dann mit seine nagelneue „Blüten“ das Wechselgeld herausgeben wollte. Der Wagen stand zum Glück noch, so dass ich dir Tür aufzog und ihm beim Ausststeigen noch ein „no, thank you“ zurief. Seitdem vermeide ich Taxifahrten – zumindest solche ohne Taxameter.
