Habe gestern Abend wohl doch etwas zu viel des Guten gehabt. Nachdem ich mich ganz langsam aus dem Bett geschält hatte, ging ich zum wöchentlichen Reinemachen über: zwei Waschmaschinen und den Boden. Da den ganzen Vormittag über schon strahlender Sonnenschein war, wollte ich nur die restlichen Haferflocken zum Frühstück und dann gleich los mit dem Fahrrad. Gegen Mittag waren fast 14 °C, ein wirklich herrlicher Tag. Hatte mir vorgenommen, zur Verbotenen Stadt zu fahren, um dort zu zeichnen. Als ich jedoch die Menschenmasse sah, entschied ich mich, erst das Nationaltheater und dann die Südstadt zu besuchen.

Das Nationaltheater mit seiner riesigen Kuppel kommt eigentlich erst bei Sonnenschein so richtig zur Geltung, wenn sich das Licht auf den mattierten Metallplatten spiegelt. Beim Zeichnen setzen sich so gleich links und rechts Männer neben mich, die das entshende Bild in einer mir unbekannten Sprache kommentieren.

Später dann am Südtor (des Tiananmenplatzes), dass ich auch zeichnete, waren es dann ein Verkehrspolizist (Fujing) und ein Straßenkehrer, die neckend meine Zeichnereien begleiteten. Dann endlich in einer Nebenstraße der Dazhalan eine Toilette gefunden. Östlich davon nach Osten abgebogen. Hier wird viel altes Wohngebiet abgerissen, einige Hutongs werden renoviert.

Überraschend dann die Donghuashi Straße in der viel gut durchdachte Hochhausarchitektur für die Mittelklasse steht. In der Allee hatte ich fast das Gefühl, in Bilbao oder Barcelona zu sein. Dann am Kanal entlang, wo ich zwei Männer beim Angeln zeichnete, wieder zurück nach Haus.
(Transkript meines Tagesbuchs)
In der Bildergalerie unten habe ich einige Bilder mehr als üblich nachbearbeitet. Dabei sind kleine digitale Malereien entstanden …